Aktuelles im April

 

dunkeljammer

Nach nun fast über einem Jahr ist es nahezu vollbracht. Die Dunkeljammer wird in den nächsten Tagen komplett fertig sein! Zwar ist noch einiges an Kleinkram zu tun, aber erste Filme wurden darin schon entwickelt. Jetzt muss nur noch für alles einen guten Platz gefunden werden, damit auch das Arbeitsgefühl stimmt.

Die alte und verlassene Dunkelkammer

Die alte, verlassene und unbrauchbare DuKa

 

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Stand: 25. März 2017

pinhole

Als kleine Einweihungsveranstaltung und zum weltweiten Tag der Lochkamerafotografie am 30. April 2017 wollen wir auch mit diversen Lochkameras durch Karlsruhe ziehen und diese anschließend in der Dunkelkammer entwickeln.

Bei interesse und für weitere Informationen bitte Mail an aussage@janalog.de schreiben.

Station 24: Berlin

janalog-unterwegs

An Berlin komme ich nie vorbei, da ist mindestens ein jährlicher Besuch fester Bestandteil. Primär habe ich diesen Ausflug geplant, da mein früherer Fotodozent Thomas Tiltmann (Im Rhytmus bleiben, Polaroids) dort mit dem Sven Marquard Seminar von der Ostkreuzschule in Berlin eine Ausstellung, naja eher mediale Bilderpräsentation, hatte. Anstelle von Abzügen an den Wänden wurden in einem Raum 5 Monitore über und nebeneinander an die Wand gehängt und zeigten gleichzeitig und abwechselnd die Aufnahmen der insgesammt 13 Teilnehmer. Begleitet wurde diese Präsentation/Installation von Geräuschen/Musik, welche auf die dort gezeigten Bilder abgestimmt waren.

Natürlich gehe ich jedoch nicht nur für eine Veranstatlung nach Berlin, sondern durfte spontan an dem Donnerstag noch die „Texas Leica“ von und mit Jascha Eidam ausführen, danach ging es in die Dunkelkammer.  Jedoch nur als beobachtende Person und zum quasseln. Meine Motivation selbst etwas zu arbeiten hielt sich nämlich irgendwie in Grenzen, da mag und kann ich nicht auf Abruf arbeiten.

Zudem habe ich zusammen mit Marco Wittkopf ein bisschen fotografische Sehgymnastik gemacht:  „Ich sehe was, das du nicht siehst“.

Weitere Ausstellungen besuchte ich unter anderem im Willy-Brandt-Haus, dort gab es durchaus interessante Reportagefotografie von Obdachlosen/Straßenjugendlichen mit dem Titel „Verloren in Berlin und Bukarest“ zu sehen. Jedoch ist mir aufgefallen das ich mit diesen ohne den jeweiligen erklärenden Text nichts hätte anfangen können. In der CO Berlin wurden Plattencover gezeigt, welche ich ziemlich reizvoll fand. Vor allem auch die Verbindung von Text und Bild und dem Quadratischen Format. Die Größe ist meiner Meinung nach einfach perfekt für Bilder.

<- Station 23: S-Fellbach und Esslingen | Station 25: Hamburg->

„Ich sehe was, das du nicht siehst“

Alles hat damit angefangen, dass der Marco so wenig fotografiert. Zwar bin ich selbst sehr wählerisch und motivschwierig, doch wenn ich anderen schöne und ihnen noch unbekannte Orte zeige, dann wundert mich dieses „nicht-fotografieren“ durchaus. Klar sind diese Gedanken irgendwie komisch und meiner Einstellung komplett entgegengesetzt, doch da ich diese habe musste ich einfach handeln.

Die Grundidee basiert auf der Halbformatkamera, welche sich gerade bei mir in „Pflege“ befindet. Da es bei Marco durchaus sehr lange dauern kann, bis dieser einen KB-Film voll hat, fand ich es reizvoll ihn mit der doppelten Bildladung zu konfrontieren. Er sollte diesen Film mit den circa 72 Bildern in einem Tag durchziehen (voll machen).

Ich bin zwar eine Verfechterin des überlegten Bildes, doch ein bisschen Seh- und Fotografiegymnastik kann ab und zu nicht schaden. Es soll ja auch kein wahlloses Drauflosgeknipse sein, sondern als Außeinandersetzung mit Motiven, welche man eigentlich (freiwillig) nicht fotografieren würde, gesehen werden. Gerade dazu finde ich diese Kamera genial, denn die entstehenden Bilder sind nicht teuer und es fotografiert sich mit dieser Kamera einfach recht locker und flockig – aber trotzdem anders als digital. Schussendlich haben wir die ursprüngliche Idee etwas abgewandelt bzw. weitergesponnen. Es wurde ein fotografisches „Ich sehe was, das du nicht siehst“ daraus. Wir zogen gemeinsam durch die Straßen von Berlin, er mit und ich ohne Kamera. Jedes Mal wenn ich etwas für mich interessantes sah, sagte ich mein kleines Sprüchlein, guckte in die entsprechende Richtung und/oder gab ein oder mehrere Motivtipps. Ich war sehr auf die Ergebnisse gespannt und darauf wie sehr unsere Sehweisen sich unterscheiden bzw. die Bilder welche ich in meinem Kopf hatte.

Ich möchte hier selbst nicht als bessere oder allwissende Fotografin auftreten, sondern sehe es als gegenseitiges Lernprojekt und als Motivation mal von den eingestampften Gewohnheiten und Sichtweisen abzukommen. Denn die Fotografie sollte nicht immer so furchtbar bitterernst sein. Das wird mir viel zu oft so gehandhabt. Manchmal, so finde ich es zumindest, sollte man auch einfach sein Hirn ausschalten und tun – daraus entstanden für mich persönlich schon so viele gute Erfahrungen.

Eine kleine Meinung vom Marco Wittkopf :

„Ich sehe was, das du nicht siehst. Ich fotografiere ja nicht alles. Aber wenn man mal dazu getrieben wird durch die Augen oder den Sucher eines anderen zu schauen, eröffnen sich einem eine Palette an Motiven, an welche man vorher nie gedacht hätte. Ich kann im nachhinein sagen, dass ich dadurch mehr gelernt habe als durch jede andere Aktion. Jetzt entdecke ich auch beim spazieren viel mehr Motive als vorher. Danke dafür“