(Anti-)Faszination

Ich habe seit längerem eine (Anti-)Faszination für fotografische Lehrbücher und Zeitschriften. Mein liebstes Sammelgebiet ist dahingehend der Zeitraum zwischen 1930-1960. In diesem Zeitraum finden sich nämlich die, meiner Meinung nach, besondersten Exemplare mit Humor sowie sprachlichen und illustratorischen Besonderheiten. Zwar ist im Rückblick vieles kritisch zu sehen, vor allem bezüglich Kommentaren zu und über Frauen, aber auch das finde ich spannend. Es zeigt auf wie viel sich doch geändert hat (oder doch nicht?).

Richtige Aufreger sind für mich dagegen schon manchmal die Titel oder Untertitel der Lehrbücher. Wer Weg zum perfekten Foto, Perfekte Fototechnik und weitere Formulierungen im Innern der Bücher wie richtig und falsch. Diese machen allerdings auch nicht vor aktuellen Exemplaren halt. Grob gesagt ist es vor allem der fotografische Amateurbereich, welcher mich mit gemischten Gefühlen beschäftigt. Zwar bin ich daraus „gewachsen“, aber ich gucke inzwischen sehr kritisch darauf. Weniger kritisch auf die tatsächlich fotografierenden Amateure, sondern eher auf so manche Einstellung und Vermittlung in eben diesen Printprodukten und Diskussionen (in Foren, Stammtischen etc). Doch, so eine Frage in einem hinteren Eck meines Kopfes, guck ich inzwischen aus einem überheblichen und elitären Blickwinkel darauf, da ich studiere? Wieso ist das so?

Mir ist zudem auch aufgefallen, dass mir die Fotos in solchen Publikationen nahegehend egal sind, mich fast schon nerven. Vielleicht da sie so austauschbar sind und/oder ich inzwischen abgestumpft bin? Ich bin mir nicht sicher, daher bin ich gerade dabei dieser Einstellung dazu in Texten sowie künstlerischen Arbeiten nachzugehen. Aktuell ist noch nichts endgültig fertig und ich bin mitten im Prozess, aber da es hier so ruhig ist mag ich den Blog wieder mehr mit Zwischenständen und Gedanken füllen.

Von Gebrauch seines eigenen Zimmers

DSC05949

Wir wurden im Studium dazu ermutigt, den eigenen Wohnraum als „Ausstellungsraum“ zu nutzen, bzw. darin verschiedene Hängungen und Präsentationsarten zu versuchen. Denn auch wir sind im „Homeoffice“ und sogar Buchbinden findet seit dem Lockdownim Dezember online statt.

So hab ich gestern mein 18qm so umgestellt, dass ich eine freie Ecke und Wand hab, in welcher ich auf meinem Schreibtisch sowie an der Wand verschiedene Sachen ausprobieren kann. Ich muss mich nur trauen! Das fällt mir etwas schwer, also das „einfach machen“, doch es ist bestimmt eine gute Übung. Zudem nutze ich meine Fenster im Erdgeschoss um ab März eine „Fensterausstellung“ zu machen. Dazu werde ich, sobald es soweit ist, den Ort und die Zeiten veröffentlichen.
Geplant sind alle paar Wochen wechselnde Bildpaare, die an etwa 3 Tagen die Woche zu sehen sind. Ich bin gespannt, ob es sich auch so realisieren lässt wie ich es geplant habe.

Das als kleines Lebenszeichen. Mehr von mir bekommt man inzwischen auf Instagram mit, meinen Facebook Account habe ich inzwischen gelöscht.

Lichtbildwesen und Aktuelles

Logo_Lichtbildwesen

Illustration: Jasmin Weber

 

Nun habe ich das Bedürfnis auch offiziell über mein geplantes Projekt „Lichtbildwesen“ zu berichten, welches jedoch erstmal nicht umgesetzt wird. Ende Februar saß ich an der Konzeption für einen Podcast, welcher eine Erweiterung des Blogs gewesen wäre. Doch durch Corona hat sich (wie bei wohl einigen) das Leben ziemlich verändert und ich bekomme keine Routine rein, welche ich für regelmäßige Folgen hinbekommen müsste.

Denn aktuell bin ich nur selten an meinem eigentlichen Wohnort und pendle zwischen Karlsruhe, wo ich in meinem ehemaligen Labor arbeiten kann, und dem Schwarzwald, wo meine Familie lebt, hin und her. Der Spagat zwischen meinen Fotoarbeiten und meinem seit dem Lockdown noch größer gewordenen Bedürfnis nach der Natur und dem Wandern ist für mich nicht immer leicht. Doch das kann ich nun besser ausleben, als würde ich in NRW sein müssen um dort „regulär“ zu studieren. Das Online-Semester hat für mich den großen Vorteil, dass ich das nun ortsungebunden machen kann. Doch das Leben aus dem Rucksack ist manchmal doch etwas anstrengend. Ich bin oft von meinem „Recherchematerial“ getrennt und kann nicht immer an den offenen Projekten arbeiten, nach denen mir gerade ist.

Aber dadurch ergibt sich vielleicht noch etwas anderes, mal schauen. Ich hoffe das ich bald wieder mehr Motivation für den Blog habe. Untätig bin ich im „realen Leben“ jedoch keineswegs.