Experimentalphotofestival 2022

Projekteria Barcelona
Ich bin seit Montag Abend wieder zurück aus Barcelona, wo ich einige Tage für das Experimentalphotofestival war.

Es war für mich das erste Mal, auch wenn das Festival schon das dritte Jahr in Folge stattfindet. Das
ganze Konzept von dem Festival ist ja sehr speziell. So meldet man sich an (125-180€, inkl 1-2 Workshops) und sendet gleich schon ein Artist Statement und einige Arbeiten mit. Aus den eingereichten Bildern der Teilnehmer können zuvor ausgewählte Kuratoren (dafür gibt es einen Open Call) ihre Ausstellungen bestücken. So gab es fünf verschiedene
Ausstellungen an verschiedenen Orten in Barcelona.

Leider hab ich die Eröffnung "meiner" (Gruppen)Ausstellung verpasst, da ich am Dienstag zu spät in Barcelona angekommen bin. Am Mittwoch begann es für mich mit einem Portfolio Review-Workshop. Übernächtigt und mächtig nervös hab ich es eher schlecht als recht gemacht, da mein Englisch in dem Zustand kaum funktioniert hat. Aber es war eine gute Taktik, denn so konnte ich schon ein paar Leute kennen lernen bzw. man gegenseitig seine Arbeiten. So fand man in den folgenden Tagen immer wieder ein paar Leute, welche mehr über meine Arbeiten erfahren wollten, worüber man gut ins Gespräch kam.

Das ganze Festival ist mit sooo viel Liebe gemacht. Man bekommt am ersten Tag einen Beutel mit einem "Katalog" und noch ein paar anderen Sachen drin (Werbematerial von Lomographie). Dieser Katalog ist der Hammer. Das ist eher so eine Mappe mit Programm, einem Buch mit verschiedenen Texten zu Standpunkten experimenteller Fotografie sowie eine Art Spiel(feld) mit Karten. Die Karten gibt es in zwei verschiedenen Größen. Auf den größeren Karten ist auf einer Seite eine Arbeit und auf der anderen Seite eine kleine Vorstellung der jeweiligen Leute welche Workshops, Vorträge etc machen. Die kleineren Karten sind Bildkarten, auf welcher von jeder teilnehmenden Person ein Foto gedruckt ist - inkl. Instagramname oder Webseite/Mailadresse. So weiß man wer da ist und wer in etwa welche Arbeiten macht. Das find ich soooo schlau und gut. Man kann also auf die Person direkt zugehen, bzw sie gezielt suchen, wenn man was zu ihren Arbeiten wissen möchte.

Der Netzwerk-Gedanke ist bei diesem Festival so ausgeprägt, wie ich es auf keinem anderen je erlebt habe. Es ist eigentlich mehr wie eine Experimental-Konferenz. Man hat auf seine Karte (welche man an einem Band um seinen Hals trug) bei der Anmeldung vor Ort auch eine Nummer bekommen und die Aufgabe, zwei weitere Personen mit der gleichen -Nummer zu finden - um etwas gewinnen zu können. Es gab neben den vielen Workshops auch täglich 7-8 Konferenzen/Vorträge. Manche Sachen waren jedoch nur auf Spanisch, aber es gab genug auf Englisch, denn es war sehr international. Abends gab es Ausstellungseröffnungen oder Abendprogramm an einem anderen Ort, wo auch fast immer was verlost wurde. Das Tagesprogramm fand im Pati Llimona, einem Kulturzentrum mit Dunkelkammer etc, und in einem Fotoinstitut statt.

Polagramme in Barcelona

Im Rahmen des Experimentalphotofestivals, welches vom 20.-24. Juli in Barcelona stattfinden wird, werden Reproduktionen meiner Polagramme ausgestellt. Durch das experimentelle Konzept weiß ich nicht genau, welche meiner Polagramme (einer Auswahl) wie ausgestellt werden. Ich bin schon sehr gespannt auf das Zusammenspiel mit der mir noch unbekannten anderen Arbeiten. Leider kann ich nicht zur Vernissage am 19. Juli (ab 19 Uhr) vor Ort sein, da mein Zug erst spät am Abend ankommen wird.

Kuratiert wird die Ausstellung „The Artist Exhibition“ in der Projekteria [Art Gallery] von Lena Storjohann.