Station 23: S-Fellbach und Esslingen

janalog-unterwegs

Am letztem Wochenende fand die Fotobörse in Stuttgart-Fellbach statt. Eigentlich hätte ich diese ignoriert, denn was brauch ich schon? Genau, nichts! Doch da noch einige andere Analogfotografen aus der „die analoge Fotografie lebt“-Facebook-Gruppe angekündigt waren und das ganze zu einem Treffen mutierte, machte ich mich also am Sonntag auf den Weg dort hin.

Ein bisschen Geld hatte ich in meiner Tasche, denn natürlich konnte ich schlussendlich nicht nichts kaufen. So wechselte ein bisschen wunderhübsches und hundert Jahre altes Altpapier sowie ein Stereo-Slider für die Rolleiflex in meinen Besitz über.

altpapier

Danach ging es weiter nach Esslingen um dort die Altstadt auf Film festzuhalten. Zwar war die ganze Aktion durchaus eine kleine Materialschlacht und wir waren alles andere als unauffällig, doch es war ziemlich nett die Leute zu beobachten und den Gesprächen zu lauschen. Ich bedauere es ein bisschen mein Tonaufnahmegerät nicht dabei gehabt zu haben um diese aufzunehmen. Denn animiert vom tollen Wetter schienen einige Menschen durchaus analogen Redebedarf zu haben, was bestimmt auch den zwei auffälligen Großformatkameras geschuldet (oder zu verdanken) war.

Danke für den tollen Tag, auch wenn ich so gut wie nicht fotografiert habe. Aber das ist nicht besonders schlimm.

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Lichtdruck – Offizin Darmstadt bei Kickstarter

Kickstarter Offizin Darmstadt

Kickstarter, Stand: 23.02.2017

 

Die „Jungs“ von der Offizin Darmstadt sind nun auf Kickstarter und ich drücke ihnen alle Daumen, inklusive Zehen, für einen Erfolg! In den bisher tollen Räumlichkeiten, welche ich vor einigen Monaten besuchen durfte, klafft nämlich noch eine offene Wunde: Die Maschine fehlt! Diese soll nämlich noch in die Offizin umgesiedelt werden, was eine durchaus große Herausforderung, vor allem finanzieller Natur, darstellt. Mehr darüber auf deren Homepage oder der Kickstarter-Seite.

Sonntagabend-Gedanken

Wenn seit den fotografischen Anfängen schon immer parallelen mit dem Auge, dem Sehen und sogar in Richtung Netzhaut (chemischer Träger) gezogen wurden, dann wird trotz aller Technik etwas Menschliches in der Funktionsweise gesehen. Zwar speichert die Technik/Kamera von selbst keine Bilder, wirft bei abgenommenem Objektivdeckel jedoch kontinuierlich Bilder, ja sogar einen Film, auf die Mattscheibe. Unzählige potenzielle Bilder, latente Bilder.

Es entsteht also nur ein Bild, sobald wir uns aktiv dazu entscheiden in dem wir den Auslöser drücken. Dafür müssen wir davor jedoch meist auch aktiv sehen. Wenn man sich nicht aktiv zur Wahrnehmung entscheidet, so sieht man auch „nichts“, wie die unempfindliche Mattscheibe der Kamera. Wie oft geht man an irgendetwas vermeintlich unscheinbarem vorbei, da man es nicht „auf dem Schirm“ hat? Da stelle ich mir die Frage wie sich meine Wahrnehmung mit und ohne „Schirm“ bzw. Mattscheibe verhält? Was sortiert mein Gehirn im Unterbewussten aus, was ich dann plötzlich auf der Mattscheibe „tatsächlich“ sehe?

Wie wirkt sich dann die Dauerbetrachtung der Welt durch das Smartphone, den Kamerasucher und den digitalen Endgeräten etc. auf die Wahrnehmung der Umwelt aus? Auf der einen Seite bietet uns diese Zwischenebene einen selektierten und beruhigten Bildausschnitt auf welchen wir uns konzentrieren können, doch auf der anderen Seite ist das Leben eben mehr als diese zweidimensionelle Betrachtungsebene.

Mir ist es klar, dass man nie auf einen gemeinsamen Nenner von Fotografie, Sehen und „die vermeintliche“ Wirklichkeit kommen wird. Doch einfach nur konsumieren von realter, fiktiver und abbildender Umwelt macht meiner Meinung nach auf einer gewissen Weise blind.

Eine allgemeine Wahrheit wird es in allen Bereichen wahrscheinlich nie geben, doch die Imagination derer ist wohl treffend als nicht richtig zu bezeichnen.