Fotografisches Altpapier – Die Sammlung

Ich weiß gar nicht genau, wann diese Leidenschaft ihre Anfänge hatte. Mich haben nämlich schon immer alte Verpackungen und Werbung interessiert, ich fand die Gestaltung und Haptik sehr schön und anziehend. Mein ehemaliger Chef hatte im Atelier einen alten Fotohelfer von Photo Porst, Nürnberg. Das war eigentlich ein Verkaufskatalog, doch sehr schön und mit hilfreichen Beiträgen bestückt und wecke wohl das Interesse.
Auf der Fotobörse in Stuttgart-Fellbach kamen 2017 die bisher historischsten Zeitschriften in meinen Besitz und der Grundstein für die Sammlung war gesetzt.
Mit diesem Beitrag möchte ich eine Bestandsaufnahme anfertigen, welche ich bei Anlass auf den neusten Stand bringen werde (Stand: 5.4.2019)

American Photography 1947 (kompletter Jahrgang)
Berolina Spiegel 1959-65 (7 Ausgaben, VEB Pentacon Dresden)
Deutsche Optische Wochenschrift 7+14.5.1922
Deutscher Photo Katalog 1970/71
Fotografie 1989 (Nr. 8, VEB Fotokinoverlag)
Fotokino Magazin 1989 (Nr. 12, VEB Fotokinoverlag)
Fotorundschau 1957
Foto Quelle 1965 (Hauptkatalog 654)
Leica Fotografie 1954 (Nr. 12)
Photoblätter 1954+55 (Agfa, komplette Jahrgänge)
Photo Deal 2/93
Photographische Rundschau und Photographisches Centralblatt 1909/1910 (Heft 6+10)
Rolleigrafie 1967 (Nr. 16+17)
Der Satrap 1938 (Voigtlänger, kompletter Jahrgang)
Photopresse 1995 (Jubiläumsausgabe 1945-95)
Spiegelreflex Praxis 1966+67 (7 Ausgaben)
Quelle Foto-Freund 1961

+ Einzelne Werbeprospekte
+ Reproduktionen/Abfotografierte Werbeanzeigen aus weiteren Zeitschriften, welche mir nicht gehörten wie zum Beispiel dem Knips. (würde ich jedoch gerne besitzen)

Mich intressieren primär Zeitschriften bis etwa Ende der 1960er, da sich danach die Ästhetik der Werbung ändert und auch die Sprache nicht mehr meinem Rechercheschwerpunkt taugt. Doch ist es allgemein schön wie Kameras und die Fotografie auf Papier dargestellt werden. Somit bin ich auch weiterhin auf der Suche nach weiteren Fotozeitschriften anderer Titel und auch über Angebote dankbar.

Termine, Termine, Termine

Reisen, Reisen, Reisen

Hier eine kleine Zusammenstellung von tollen Terminen rund um die (analoge) Fotografie im ersten Teil des angefangenen Jahres.

2019
MÄRZ/APRIL. concreteblue im Saisongeschäft (Körnerstraße 46, Köln-Ehrenfeld)
24. MÄRZ. Fotobörse in Gladbeck
6./7. APRIL. APHOG NEXT @ Kunstnacht Selb
3./4. MAI. Symposium „Photographic Materials: Archive and Tools“, KHM Köln
3.-12. MAI. Photoszene Festival in Köln
17.-18. MAI. analogue NOW, Berlin
13./14. JULI. GfPhE – Edeldrucker, Ausstellung  Programm Festung Ehrenbreitstein, Koblenz

(Stand: 15. März 2019)

Bildblind (2017)

Falls du es lesen solltest, lieber Chef. Es war eine sehr schöne Zeit, aber ich hatte einfach ein Problem. Du wusstest es und hast dich nie darüber beschwert, danke dafür – es tut mir aber trotzdem sehr leid.

Manchmal mag ich nicht mehr. Sehen, es ist so furchtbar anstrengend.
Seitdem ich wieder in fotografischem Lohn stehe nimmt ein Problem zu, die Bildblindheit!
An manchen Tagen sitze ich in meiner Arbeitszeit acht Stunden vor dem Monitor, genauer gesagt an Photoshop. Irgendwann kann und mag ich nicht mehr, ich sehe das jeweilige Bild nicht mehr richtig. Aus diesem Grund mache ich Auftragsbilder sehr ungern an einem Tag fertig, der frische Blick vom nächsten Tag muss unbedingt her. Doch dann geht es wieder von vorne los. Es ist nicht nur eine Lustlosigkeit, sondern mir wird manchmal richtig übel, bekomme doofe Laune und will das jeweilige Bild eigentlich gar nicht mehr anschauen.
Manchmal habe ich das Gefühl diesem Beruf nicht gewachsen zu sein. Klar, Fotografie ist mein Leben und ganz schlecht bin ich in dieser Sache nicht. Da bin ich mir bewusst, doch es wird mir oft zu viel.
Dann sehe ich die noch so korrekturbedürftigen Sachen bzw. Fehler nicht mehr und eine große Unzufriedenheit stellt sich dadurch ein.
Dadurch, dass jeder anders sieht gibt es in diesem Beruf in vielen Bereichen kein generelles richtig und falsch. Es ist zwar auf der einen Seite ein Abarbeiten eines Arbeitsablaufes, doch da jedes Bild anders ist, gehen hier viele Entscheidungen mit ein. Entscheidungen, welche ich selbst für „fremde“ Bilder nicht treffen mag und kann – und manchmal auch einfach nicht mehr sehe.

Bei meinen eigenen Arbeiten ist es wesentlich leichter. Hier kann ich aufhören wenn ich auf das bzw. die jeweiligen Bild(er) gerade nicht klar komme. Auf der Arbeit bin ich den Bildern irgendwie ausgeliefert, ich „muss“ ja arbeiten Es ist ein Job, ich sollte mich zusammenreißen. Das ist jedoch nicht immer gut machbar und wenn ich mich in manchen Momenten dazu zwinge, dann geht es mir wie eben beschrieben.
Ich hab keine Ahnung in wie weit dies normal ist und mich einfach blöd anstelle. Genau dies wurde mir schon, jedoch nicht auf Arbeit, vorgeworfen wenn ich davon erzählte.
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Schlussendlich mache ich es ja, also meine Arbeit, doch die Zweifel kommen immer wieder hoch.
Ist diese Bildblindheit nicht doch vielleicht als Zeichen zu deuten, einen anderen Beruf zu wählen? Die Bilder bleiben im Leben, doch weniger und anders, privater. Oder ist dieses Problem doch nicht normal und ich sollte schauen wo denn die Wurzel ist?
Denn eigentlich mag ich meinen Job doch, er gehört zu mir – Bildblindheit hin oder her!

Das erste Semester

Wer in der Vergangenheit ab und zu einen Klick auf meinen Blog riskiert hat, der hat es schon bemerkt: Ich bin ziemlich ruhig geworden. Das hat zwar nur bedigt mit meinem Studium zu tun, doch irgendwas verändert sich gerade. Das möchte ich dafür nutzen um ein bisschen in mich zu gehen und die vergangenen Monate mal in meinem Gehirn hin und her zu schieben.

Ich hab in den letzten Jahren ziemlich darauf hin gearbeitet endlich etwas künstlerisches zu studieren und im Oktober war es dann auch so weit. Doch schon in den ersten Tagen wurde mir der Stecker meiner Motivation gezogen als mir gesagt wurde, dass die Studierenden erst ab dem zweiten Semester an den Negativscanner und erst ab dem dritten in die Barytlabore dürfen. Es hat mich ziemlich auf den Hosenboden gesetzt, erstmal nur mit der Kleinbildkamera fotografien. Igitt…..zudem schrie es in meinem Kopf ziemlich laut nach meinen Aufnahmen, welche ich auf der BILD____reise aufgenommen hatte. Diese existierten zum größten Teil bisher nur als Kontaktabzüge und ich wolle daran weiterarbeiten. Scannen und Barytabzüge machen!!
In den ersten Monaten hatte ich wirklich schwer mit meiner Entscheidung zu kämpfen und es ging mir nicht besonders gut, was jedoch auch noch an anderen Faktoren lag – ich war noch nicht in NRW angekommen.

Inzwischen geht es besser, da ich mich mit den Einschränkungen abgefunden habe. So sind viele neue Fotos, vor allem Kleinbild, dazu gekommen und ich habe ein bisschen meine Dunkelkammer-Sperre überwunden. Es ist nämlich für mich gar nicht so leicht „einfach so“ Abzüge zu machen – also ohne konkrete Idee, Sinn und Zweck. In den letzten Monaten kamen dennoch einige Abzüge zusammen. Das verringert jedoch nicht das Gefühl gerade in Bildern zu schwimmen.

Fotografisch gesprochen schwimme ich gerade noch im Entwicklerbad und es ist noch immer keine Bildspur zu sehen. Ich hab keine Ahnung wohin die Reise gehen soll und bin daher auch ziemlich zurückhaltend Fotos zu zeigen. Es kommt zwar ab und an vor, aber dann sind es keine Scans, sondern nur abfotografierte Abzüge.
Okay, das liegt auch vor allem daran, da ich nicht an den guten Negativscanner darf. Doch insgeheim finde ich das auch gar nicht schlecht um zu zeigen, dass es wirklich ein Handabzug ist und es ihn in der „Realität“ gibt. Mal schauen ob ich das im nächsten Semester beibehalten werde.

Wenn man mich mit der Frage konfrontiert, was ich denn aus dem ersten Semester mitgenommen habe, dann würde ich das wohl so zusammen fassen: Ich wurde auf den Hosenboden gesetzt und ausgebremst. Vielleicht ist das gut? Doch zum Glück gab es auch noch ein paar aufheiterndere Seminare. Wie zum Beispiel „Theorie und Geschichte der Fotografie“ von Steffen Siegel oder auch „Experimentelles Gestalten“.  Das lenkt etwas vom eigentlichen „fotografien – entwickeln – Abzüge machen“ ab, was manchmal wegen der dunklen Jahreszeit schwer viel.

Es gäbe wohl noch so viel mehr zu schreiben, doch das sind gerade die prägensten Eindrücke der letzten Zeit. Es war komisch von einem fotografischen Job in das Studentenleben geschmissen zu werden, welches ich ja eigentlich von vor ein paar Jahren her kenne. Jetzt muss ich noch ein bisschen mein komplett freies Leben in den Griff bekommen und versuchen meine privaten fotografischen Projekte mehr in das Studium zu ziehen. Was jedoch mit den Beschränkungen (scannen, Baryt) nicht ganz leicht fällt. Ein bisschen komme ich mir nämlich vor, als müsste ich mich ein bisschen verstellen…..wie man es von manchen gesellschaftlichen Veranstaltungen her kennt. Die Jacke ist etwas zu eng und kneift – doch ich hoffe diese im Frühjahr und Sommer endlich ablegen zu können.