Sofortbilder gehören weggegeben!

Sofortbild von mir. Foto: Claudia Muñoz

Sofortbild von mir. Foto: Claudia Muñoz

Jawohl. Die Sofortbilder gehören weggegeben!

Sofortbilder, umgangssprachlich auch eher unter Polaroids bekannt, sind äußerst gesellige Bilder. Doch sie wollen nicht in eine Sammlung oder gar ganz ordentlich archiviert werden…..oh Nein!
Die Geselligkeit bezieht sich auf die äußest ausgeprägte Beziehung zwischen Bild und Mensch. Vor allem Gegenstände, Situationen oder Abbildungen, welche sich direkt auf eine andere Person beziehen stellen den größten Faktor dieser Beziehung dar. Ein Sofortbild
gehört in dieser Theorie also nicht dem Fotografen, sondern eher der abgebildeten Person bzw. der Person welche man bei diesem Bild im Hinterkopf hatte. Allein die Tatsache, dass sich die Person meist riesig über dieses Geschenk freut, unterstützt das Weggeben ungemein und macht es meist auch unmöglich nicht zu tun.

Wenn ich also zufällig meine Polaroidkamera dabei habe und zum Beispiel an Straßenmusikern oder auch Obdachlosen vorbei komme, dann kann ich den Reflex des Bilder-machens meist nicht unterdrucken. Doch nicht für mich, Nein! Ich mache dies um das Bild daraufhin der jeweiligen Person zu schenken. So kommt anstelle ein paar Münzen ein Sofortbild in Mütze, Becher oder Gitarrenkoffer.

Nutzt man Situationen anderer Menschen aus um sich selbst mit einem Motiv/Bild zu bereichern?
Ist das Fotografieren sonst nicht total egoistisch?

Wenn man den Bildkreis findet

Es ist unfreiwillig passiert, aber ich habe bisher auch noch nie selbst auf Planfilm belichtet. Somit hab ich gleich soweit geshiftet, dass ich den Bildkreis mitbelichtet habe. Schande über mein Haupt, weiß ich doch in der Theorie wie ich das hätte kontrollieren können! Da hab ich mich zu sehr auf das Sofortbild verlassen, welches jedoch viel weniger vom Bild zeigt als der Planfilm. Aber ich war wohl wieder ein bisschen huddelig……. die Entschleunigung der analogen Fotografie ist noch nicht komplett in mich übergegangen.

Jedoch bin ich trotzdem ein ganz kleines bisschen stolz endlich mal die Entwicklung von Planfilm (in der Schale) angegangen zu sein. Für mich ist und bleibt die analoge Fotografie einfach ein kleines bisschen Zauberei. Ich glaube nie das da auch wirklich ein brauchbares Bild rauskommt. Wenn in meinem Kopf endlich mal angekommen ist, dass das trotz Zauberei kein Hexenwerk ist, dann gibt es hoffentlich bald mehr von der Sinar auf Planfilm. Es ist ja nicht so, als fotografiere ich zum ersten Mal mit ihr. Aber in der Schule hatten wir sie im Studio mit Digitalrückteil und auf der Arbeit mit der Rollfilm-Kassette. Das ist doch durchaus ein Unterschied und alleine war ich auch so gut wie nie in der freien Wildnis. Der erste Schritt ist gemacht und vielleicht wird der Bildkreis einfach mein Markenzeichen!

🙂

IMG_1075_klein

Leitz-Park, Wetzlar

Meine bisher ersten und einzigsten 4×5″ Negative. Mangels Scanner einfach quick’n‘ dirty vom Leuchtpult mit einer einfachen Digiknipse abfotografiert und als Positiv umgewandelt. Achtung, schlechte Qualität!