Neues aus der Experimentierstube

Dieser Quick’n’Dirty Scan zeigt drei Experimente auf Fuji-Sofortbildmaterial. Vor einigen Tagen holte ich mein Sofortbildrückteil aus den Tiefen der Fachkamera-Kiste hervor und wollte ein bisschen was für mein kleines „Instantgram“-Projekt ausprobieren. Als Lichtquelle diente diesmal nicht das nächtliche Restlicht (der Straßenbeleuchtung), sondern das Licht meines Leuchtpults.
Wie ihr sehen könnt, reagierte das Material mit tollen Farben.

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Emulsion Lift

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Beschäftigt man sich mit der Polaroid-Fotografie, so stolpert man früher oder später über den Emulsion Lift. Inzwischen habe ich mich auch daran versucht und wollte hier mal das erste Ergebnis zeigen.

Dieser Scan zeigt jedoch ein doppeltes Experiment. Neben dem Emulsion Lift auf Papier ist das Motiv des eigentlichen Polaroids ohne Kamera aufgenommen worden. Im abendlichen Dunkeln meines Zimmers spielte ich vor einigen Monaten mit meinem Polaroid-Rückteil der Fachkamera rum. Prinzipiell ist dies ein Sofortbild-Photogram ohne künstliche Lichtquelle.

Verzeiht mir bitte die durchaus störenden Reflexionen durch den Scan.

Polaroid Land Camera 230

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Wer meine Fotografie schon etwas länger verfolgt wird sicher festgestellt haben, dass ich zur Zeit fast nur Sofortbilder aufnehme. Ich habe mich gefragt wieso das so ist, denn eigentlich sind diese vom Prinzip fast schon equivalent zur digitalen Fotografie. Man drückt auf den Auslöser und hat sofort ein Bild. Der Unterschied besteht für mich jedoch im physischen Wert sowie Charakter des Papierbildes, der Unperfektheit. Es ist in dieser Form ein Original und kann nicht so leicht, bzw. nur in anderer Form, vervielfältigt werden. Ein digitales Bild besteht von Anfang an aus Nullen und Einsen, ein „Polaroid“ nicht. Ich digitalisiere das Sofortbild nur um es online zeigen zu können. Es werden davon keinerlei (digitalen) Prints hergestellt, da sonst der Charakter verloren ginge.

Jedoch hat diese Art der analogen Fotografie einen weiteren Reiz. Man hat nicht nur das typische Polaroid, sondern kann von der Negativseite noch wunderbare Abdrücke machen sowie ein Negativ herstellen. Mit diesem Negativ hat man zwar die Möglichkeit Vergrößerungen, sprich Vervielfältigungen, herzustellen, doch bleibt das Original immer bestehen. So einen Abzug vom Sofortbild-Negativ stellt nur eine weitere Ebene dieser Aufnahme dar. Von einer Aufnahme hat man somit drei Motiv-Ebenen, welche verschieden wirken.

Mit dieser Kamera bin ich etwas eingeschränkt, da ich nur ein fest eingebautes Objektiv habe. Doch dies ist eine durchaus willkommene Herausforderung. Zudem muss ich kein weiteres Zubehör mit mir herumschleppen. Lediglich das Filmmaterial sowie die fertigen Aufnahmen müssen sicher transportiert werden. Doch oft lege ich mir vor einem Streifzug eine volle Kassette mit Filmmaterial, sprich 10 Aufnahmen, ein und beschränke mich auf diese Anzahl.

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