Station 22: Hamburg

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Endlich habe ich es mal wieder nach Hamburg geschafft! Mich zogen vor allem diverse aktuelle Ausstellung in den Norden. Zwar hatte ich durchgehend gutes Wetter, doch die Kamera fasste sich so kalt an, dass ich mich gleich nach Ankunft am Hauptbahnhof ins nahegelegene Museum für Kunst und Gewerbe verzog. Dort war es warm und gab was zu gucken, perfekt!

In der dortigen ReVision-Ausstellung faszinierten mich mal wieder Albumin-Abzüge, die sind einfach so….WOW. Ich kann es gar nicht erklären, aber da liegt einfach ein Zauber drüber! Die Bilder wurden aus der, neu gesichteten Sammlung, zusammengestellt und in insgesammt 11 Kategorien eingeteilt. Es sind jedoch „nur“ 5 Teile davon in der Ausstellung zu sehen. Das dazugehörige Buch ist um vieles Umfangreicher und schaut gar nicht mal so übel aus. Ansonsten blieb mir ein bisschen die Sache mit der Reportragefotografie sowie die Darstellung in Magazinen im Hirn hängen. Denn auf dem Stockwerk gegenüber wurden die Gestaltungsarbeiten von Willy Fleckhaus und ein paar dazugehörige Reportagestrecken gezeigt. Es ist halt etwas ganz Eigenes, aber manchmal ist mir diese Art von Fotografie einfach zu illustrativ. Aber das werde ich mir erstmal selbst zerdenken.

Danach ging es zum Oliver Rolf ins Platinum, wo dieser gerade ein Bild passepartoutierte (falsch, aber hört sich lustig an!). Von diesem Besuch blieb mir vor allem dieses Thema und das der Nassplatte im Kopf hängen. Es rattert gerade noch, daher lasse ich es erstmal dabei bleiben.

Am nächsten Tag ging es mit dem Christopher Kesting an die Elphie (Elbphilharmonie), zum gucken und das ein oder andere Bild zu machen. Es war schrecklich! Also weder der Christopher noch die Elphie, aber diese Menschenmasse! Jeder mit einer Kamera – was für ein Fototourismus. Aber naja, wir haben es auch gemacht! Jetzt fühle ich mich so schrecklich Mainstream, naja, wenigstens ist es auf Film! Danach ging es noch in die heiligen fotografischen Deichtorhallen mit dem ganz großartigen Ausstellungsteil vom Werk Peter Keetmans. Für die Entstehungszeit der Aufnahmen sind diese ganz schön „modern“ und viele ganz nach meinem Geschmack. Enttäuscht war ich jedoch sehr von dem Ausstellungsteil der Sammlung F.C. Gundlach mit dem, mir eigentlich sehr gefälligem, Titel The Concept of Lines. Doch es setzte mich auf den Boden der Tatsachen, das Linien nicht immer die Linien sind welche ich mir dabei denke. Ja, die ich gar nicht erkannt hätte bzw. habe, trotz des Titels. Ich wurde in die Irre geführt, aber der die Arbeiten von Peter Keetman entschädigten auf jeden Fall!

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Station 21: Hessen

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Die erste Station des Jahres führte mich vor ein paar Tagen wieder mal nach Hessen. Dort besuchten Armin und ich Werner Kumpf um ein bisschen mit ihm zu plaudern und zu fachsimpeln. Ich lernte ihn beim vorletzten Fineartforum in Paderborn bei seinem Workshop über die Planfilmentwicklung in der Schale auf Sicht kennen. Er fotografiert vor allem große Formate und hat ein enormes Wissen was die analoge Fotografie sowie auch allgemeine handwerkliche Tätigkeiten angeht (was ich ziemlich wichtig für die Fotografie finde!).

Ich möchte und kann nicht genau auf den Inhalt der stundenlangen Gespräche eingehen welche wir führten, es würde sich irgendwie falsch anfühlen. Doch ich habe mal wieder viel von diesem Besuch mitgenommen und bin dafür sehr dankbar. Es ist einfach schön nicht nur in den Weiten des Internets über die analoge Fotografie zu kommunizieren, sondern auch auf entsprechenden Veranstaltungen solch interessante Menschen kennen lernen zu dürfen.

// An dieser Stelle möchte ich einmal anmerken, dass ich meist keine Bilder von meinen Stationen, den jeweiligen Menschen oder Dunkelkammern mache. Ich möchte dieses Projekt medial nicht zu sehr aufbereiten. Mir ist vor allem das eigene Erleben wichtig, was durch solch eine Dokumentation irgendwie ein bisschen zerstört wird. Klar ist der Einblick in diverse Dunkelkammern etc. auch für andere/euch interessant. Aber das möchte ich ganz bewusst nicht. Ich scheue jedoch nicht davor auch meine Erlebnisse zu teilen, aber nicht hier sondern im analogen Leben. Meine kleinen Berichte beinhalten immer nur einen kleinen Überblick. //

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Station 20: Bitterfeld-Wolfen

janalog-unterwegsWer kennt es nicht, man muss erst wegziehen um endlich etwas von seiner „Noch zu Besuchen“-Liste streichen zu können. So ging es mir mit dem Industrie- und Filmmuseum in Bitterfeld-Wolfen. Keine 50km von meinem letzten Wohnort entfernt wurden Filme produziert! Erst unter dem Namen Agfa, später dann Orwo, jetzt ist es ein Museum in einer Gegend, die sich für mich leider viel zu sehr wie eine „Geisterstadt“ anfühlt.

Die Führung, welche dreimal am Tag stattfindet, beginnt mit einem Film aus DDR-Zeit über das Areal bzw. die Fabrik. Es war wie eine kleine, ziemlich sozialistisch angehauchte, Zeitreise. Danach führte uns ein Bufdi/Praktikant durch die Anlage. Leider hörte es sich jedoch ziemlich auswendig gelernt an und meine, tiefergehenden, Fragen konnte er nicht beantworten.

Trotzdem war es wirklich interessant und ich habe einiges über die (damalige) Filmproduktion gelernt. Wobei  mir vor allem das Wort „Emulsionsnudeln“ sehr stark in die Erinnerung bleiben wird. Dieses Wort ist einfach zu gut.

 

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Zusammenfassung 19 : Freiburg und Köln

janalog-unterwegsAn letztem Wochenende nutzte ich meine freie Zeit um mich wieder ein bisschen meinem (persönlichen) fotografischen Leben zu widmen. Es ging nach Freiburg. Dort besprach ich die Präsentationsmöglichkeit von „BUCH I“ mit einem Buchbinder, bei welchem ich vor vielen Jahren mal ein paar Tage hospitiert habe. Zwar wird das Buch erstmal auf Eis liegen, aber nächstes Jahr nochmal mit Laborausbelichtungen angegangen. Dann hoffentlich in kompletter analoger Handarbeit!
Ansonsten nutzte ich die Zeit in meiner Lieblingsstadt um eine Kunstausstellung anzusehen und mich mit den fotografischen Theorien Vilem Flussers auseinanderzusetzen. Ich mag theoretische Bezüge zur Fotografie und diese sind für mich auch ziemlich wichtig. Denn eine unreflektierte Fotografie finde ich ziemlich schwierig. Was jedoch sehr oft den Ausgang hat, dass ich ohne ein einziges Foto wieder nach Hause komme.

Dafür gab es aber auf dem Kirchzartener Fotosalon genug andere Fotografien zu sehen, mal schlechtere, mal bessere. Dort fand ich ein paar analoge Fotos, unter anderem auch Polaroidexperimente und die Bushaltestellenbilder vom Max Orlich, mit dem ich im Sommer schonmal mit der Kamera in Freiburg unterwegs war.

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In Köln ging ich mit meiner Rolleiflex spazierend durch die Straßen, fand aber wieder keine Motive. Jedoch hat mich dafür die aktuelle Ausstellung in der Photographischen Sammlung wirklich beeindruckt. Eigentlich sprach mich das Plakatmotiv der Ausstellung gar nicht an, aber ich war noch nie dort gewesen und wollte das auf jeden Fall ändern. Die Ausstellung zeigte Hans Eijkelbooms konzeptionelle Außeinandersetzung mit der Fotografie. Es waren viele Bilder, verdammt viele Bilder. So viele Bilder erschlagen mich meist, machen mich müde. Doch bei ihm waren es zusammenhängende und auch kompakt präsentierte einzelne Serien. Hier wiegte das einzelne Bilder nicht viel und die Idee mehr als die technische Perfektion oder Ästhetik. Ich möchte die Serien hier nicht beschreiben, aber in meinem Kopf blieb der spielerische und forschende Umgang welche er mit der Fotografie hat. Solche Ansätze sind es, welche mir Mut machen und mich begeistern.

Am Abend fand der Vortrag der Deutschen Gesellschaft für Photographie mit dem Thema „Fokus Urheberrecht: Analoge künstlerische Fotografie und späte Digitalisierung“ in der Michael Horbach Stiftung statt. Hier ging es darum wie man damit umgehen könnte, wenn der Farbabzug eines Sammlers mit den Jahren einen Farbstich bekommt und nicht mehr den Zustand wie beim Kauf besitzt. Es war gut meine uhrheberrechtlichen Kentnisse in diesem Zusammenhang wieder aufzufrischen und Fotos konnte man in den Ausstellungsräumen davor auch noch anschauen. Wobei dafür zu wenig Zeit blieb…..

 

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