In den letzten Wochen war ich zwar nicht wirklich viel in Sachen analoger Fotografie unterwegs, aber ein bisschen was habe ich schon erlebt.
Als erstes gibt es da den kleinen Ausstellungsbesuch der Ausstelung mit dem wunderbaren Namen „Zurück in die Zukunft der Fotografie“ in der DZ Bank Kunstsammlung in Frankfurt am Main. Eine Ausstellung genau nach meinem Geschmack, da man dort Arbeiten sehen konnte, welche man der Konkreten Fotografie zuordnen kann. Am meisten haben mich zum Beispiel die Arbeiten von Raphael Hefti und Helena Petersen beeindruckt. Erster hat quasi kleine Explorionen auf dem Fotopapier erzeugt und dieses gleichzeitig bewegt, wodurch wunderschöne Strukturen entstanden. Ein Bild sieht sogar aus wie eine Eishöhle. Die von Helene Petersen gezeigten „Pyrographien“ gehen in eine ähnliche Richtung. Diesmal aber wurde mit einer Schusswaffe (Mündungsfeuer) im abgedunkelten Schießstand gearbeitet. Ansonsten waren auch mir schon bekannte Namen wie zum Beispiel Gottfried Jäger, Karl Martin Holzhäuser sowie Thomas Ruff vertreten, wobei ich nicht verstehe wieso letzterer zu dieser Ausstellung gehört.
Dieser Besuch hat sich auf jeden Fal gelohnt. In der kleinen Broschüre zur Ausstellung ist folgendes Zitat auf der ersten Seite abgedruckt, welches mich zum nachdenken gebracht hat und immer noch beschäftigt:
In der Dokumentarfotografie liegt der Schwerpunkt allein auf dem WAS – darauf, WAS fotografiert wird. Alles ist mit diesem WAS verknüpft. WAS, WAS, WAS. So, wie ich das sehe, ist das der problematischste Aspekt der Fotografie. Sagen wir mal so, in künstlerischer HInsicht, ist das der am wenigsten entscheidende Aspekt. Das WIE – ich spreche von dem kreativen, nicht dem tecnischen WIE – ist es sehr viel wichtiger. Das WIE wird oft beiseite geschoben, wenn nicht sogar eliminiert. Dabei ist der tiefgründigste Gehalt in dem WIE zu finden“
– Jan Dibbets
Letztes Wochenende war ich zudem auf dem Sommerfest vom MeinFilmLab in Hürtgenwald. Im gefühlten tiefsten Nirgendwo (sorry, hihi) werden in einer ehemaligen Metzgerei Filme entwickelt und gescannt. Es war das erste Mal das ich hinter die Kullisen eines solchen Labors schauen konnte und durchaus spannend. Von der Technik sind mir vor allem die Tastaturen für die Farbkorrektur im Gedächtnis geblieben und wie schnell damit gearbeitet wird!
Hinter dem Labor steckt auf jeden Fall ein super tolles Team und ich bin wirklich dankbar über die netten Gespräche mit all den verrückten Analogleuten. Zwar konnte ich einen Tag später nicht mehr richtig sprechen, ich war heiser, aber das spricht für sich (oder in diesem Fall eben auch nicht!).
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