(Anti-)Faszination

Ich habe seit längerem eine (Anti-)Faszination für fotografische Lehrbücher und Zeitschriften. Mein liebstes Sammelgebiet ist dahingehend der Zeitraum zwischen 1930-1960. In diesem Zeitraum finden sich nämlich die, meiner Meinung nach, besondersten Exemplare mit Humor sowie sprachlichen und illustratorischen Besonderheiten. Zwar ist im Rückblick vieles kritisch zu sehen, vor allem bezüglich Kommentaren zu und über Frauen, aber auch das finde ich spannend. Es zeigt auf wie viel sich doch geändert hat (oder doch nicht?).

Richtige Aufreger sind für mich dagegen schon manchmal die Titel oder Untertitel der Lehrbücher. Wer Weg zum perfekten Foto, Perfekte Fototechnik und weitere Formulierungen im Innern der Bücher wie richtig und falsch. Diese machen allerdings auch nicht vor aktuellen Exemplaren halt. Grob gesagt ist es vor allem der fotografische Amateurbereich, welcher mich mit gemischten Gefühlen beschäftigt. Zwar bin ich daraus „gewachsen“, aber ich gucke inzwischen sehr kritisch darauf. Weniger kritisch auf die tatsächlich fotografierenden Amateure, sondern eher auf so manche Einstellung und Vermittlung in eben diesen Printprodukten und Diskussionen (in Foren, Stammtischen etc). Doch, so eine Frage in einem hinteren Eck meines Kopfes, guck ich inzwischen aus einem überheblichen und elitären Blickwinkel darauf, da ich studiere? Wieso ist das so?

Mir ist zudem auch aufgefallen, dass mir die Fotos in solchen Publikationen nahegehend egal sind, mich fast schon nerven. Vielleicht da sie so austauschbar sind und/oder ich inzwischen abgestumpft bin? Ich bin mir nicht sicher, daher bin ich gerade dabei dieser Einstellung dazu in Texten sowie künstlerischen Arbeiten nachzugehen. Aktuell ist noch nichts endgültig fertig und ich bin mitten im Prozess, aber da es hier so ruhig ist mag ich den Blog wieder mehr mit Zwischenständen und Gedanken füllen.