An letztem Wochenende nutzte ich meine freie Zeit um mich wieder ein bisschen meinem (persönlichen) fotografischen Leben zu widmen. Es ging nach Freiburg. Dort besprach ich die Präsentationsmöglichkeit von „BUCH I“ mit einem Buchbinder, bei welchem ich vor vielen Jahren mal ein paar Tage hospitiert habe. Zwar wird das Buch erstmal auf Eis liegen, aber nächstes Jahr nochmal mit Laborausbelichtungen angegangen. Dann hoffentlich in kompletter analoger Handarbeit!
Ansonsten nutzte ich die Zeit in meiner Lieblingsstadt um eine Kunstausstellung anzusehen und mich mit den fotografischen Theorien Vilem Flussers auseinanderzusetzen. Ich mag theoretische Bezüge zur Fotografie und diese sind für mich auch ziemlich wichtig. Denn eine unreflektierte Fotografie finde ich ziemlich schwierig. Was jedoch sehr oft den Ausgang hat, dass ich ohne ein einziges Foto wieder nach Hause komme.
Dafür gab es aber auf dem Kirchzartener Fotosalon genug andere Fotografien zu sehen, mal schlechtere, mal bessere. Dort fand ich ein paar analoge Fotos, unter anderem auch Polaroidexperimente und die Bushaltestellenbilder vom Max Orlich, mit dem ich im Sommer schonmal mit der Kamera in Freiburg unterwegs war.
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In Köln ging ich mit meiner Rolleiflex spazierend durch die Straßen, fand aber wieder keine Motive. Jedoch hat mich dafür die aktuelle Ausstellung in der Photographischen Sammlung wirklich beeindruckt. Eigentlich sprach mich das Plakatmotiv der Ausstellung gar nicht an, aber ich war noch nie dort gewesen und wollte das auf jeden Fall ändern. Die Ausstellung zeigte Hans Eijkelbooms konzeptionelle Außeinandersetzung mit der Fotografie. Es waren viele Bilder, verdammt viele Bilder. So viele Bilder erschlagen mich meist, machen mich müde. Doch bei ihm waren es zusammenhängende und auch kompakt präsentierte einzelne Serien. Hier wiegte das einzelne Bilder nicht viel und die Idee mehr als die technische Perfektion oder Ästhetik. Ich möchte die Serien hier nicht beschreiben, aber in meinem Kopf blieb der spielerische und forschende Umgang welche er mit der Fotografie hat. Solche Ansätze sind es, welche mir Mut machen und mich begeistern.
Am Abend fand der Vortrag der Deutschen Gesellschaft für Photographie mit dem Thema „Fokus Urheberrecht: Analoge künstlerische Fotografie und späte Digitalisierung“ in der Michael Horbach Stiftung statt. Hier ging es darum wie man damit umgehen könnte, wenn der Farbabzug eines Sammlers mit den Jahren einen Farbstich bekommt und nicht mehr den Zustand wie beim Kauf besitzt. Es war gut meine uhrheberrechtlichen Kentnisse in diesem Zusammenhang wieder aufzufrischen und Fotos konnte man in den Ausstellungsräumen davor auch noch anschauen. Wobei dafür zu wenig Zeit blieb…..
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