!! Achtung, folgende Zeilen können ein bisschen das übliche „Blabla“ beinhalten, welches man zur analogen Fotografie öfters hört. Aber irgendwie ist es an der Zeit ein paar Worte zu meinem kleinen Projekt zu äußern !!
Vor etwas mehr als zwei Jahren trennte ich mich komplett von meiner digitalen Kameraausrüstung. Von vielen wurde ich belächelt und von anderen gab es nur ein Kopfschütteln. Wieso gleich alles verkaufen? Was ist, wenn ich doch wieder eine digitale Kamera haben möchte? Dann müsste ich doch sooooo viel mehr Geld in die Hand nehmen um mir wieder alles zu beschaffen. Dieser Verlust!
Doch ehrlich gesagt war mir das ziemlich egal, da ich das Gefühl hatte es einfach tun zu müssen. Dieser konsequente Schritt war notwendig um mich voll und ganz auf das Projekt einzulassen. Nicht einmal eine kleine digitale Knipse oder Handykamera befindet sich in meinem Besitz. Lediglich die Webcam meines Laptops könnte in geringer Qualität digital aufzeichnen, wird aber nicht (mehr) genutzt.
Mein Fazit nach dieser Zeit ist sehr positiv. Ich habe, gerade in den letzten Monaten, so viel dazugelernt und tolle analog fotografierende Menschen kennen lernen dürfen. Zwar hab ich das ein oder andere Mal eine Digitalkamera gebraucht um Verkaufsfotos für das Internet zu machen, doch da fast jeder eine besitzt ist das wirklich kein Problem zu organisieren.
Ich kann und will nicht sagen, dass ich nie mehr eine digitale Kamera haben möchte, doch im Moment bin ich ziemlich glücklich mit dieser Lösung. Die analoge Fotografie bietet mir so viel Spielraum um mich mit meinen Händen zu betätigen und haptisch erfahrbare Arbeiten herzustellen. Auch wenn es manchmal überhaupt nicht klappt und ich mir die Digitalfotografie zurückwünsche, bei welcher ich mich in der Verarbeitung besser auskenne. Zum Beispiel sind mir Barytabzüge ziemlich unsympatisch, da es noch nicht klappt wie ich möchte. Aber da muss ich einfach durch……oder lasse es.
Zwar fotografiere ich deutlich weniger und habe sehr selten meine Kamera dabei, doch das stört mich nicht besonders. Somit mache ich eher zwei Bilder „zu wenig“ als ein Bild zuviel. Auch ist die Fotografie für mich etwas geworden, was nicht in den Alltag gehört. Eine Distanz zum allgegenwärtigen Bilderalltag vieler Menschen. Man kann jedoch nicht sagen, dass ich immer gezielt fotografieren gehe. Doch ich trenne durchaus leben und fotografieren, was aber nicht für die Weiterverarbeitung und Beschäftigung mit derThematik gilt. Diese sind immer präsent und nehmen mehr Zeit ein als das Fotografieren an sich.
Im Moment sieht es auch nicht danach aus, als würde mir die analoge Fotografie langweilig werden. Dafür gibt es einfach noch so viel zu lernen und entdecken. Je mehr ich mich mit der Thematik beschäftige, desto mehr Projekte und Ideen kommen mir in den Sinn. Inzwischen werden diese immer interdisziplinärer und gehen über das reine Abbilden hinaus.