Bilderflut

Ich fühle mich gerade, als würde ich in meiner ganz persönlichen Bilderflut untergehen. Wie spontane Regenschauer, ja gar Gewitter, prasseln die Bilder anstelle von Tropfen auf mich herunter.
Es sind nicht immer Neue, sondern es verhält sich wie ein Wasserkreislauf – nur, naja, doch etwas anders.

Neulich wollte ich mir ein Mantra auferlegen: Keine neuen Fotos, bis die alten verarbeitet sind. Doch so ganz wollte das nicht klappen – ich kann doch nicht nicht fotografieren! Denn wenn ich es nicht tue, dann nagt das schlechte Gewissen an mir.
Ich habe mein Fotografie-Studium im Nacken und irgendwie dadurch besonders das Gefühl produzieren zu müssen. Nicht nur neues Material auf Film, sondern auch Abzüge der vielen angehäuften Negative. Fotografieren, Entwickeln, Belichten, Fotografieren, Entwickeln, Bel…..
Doch es fällt mir schwer!
Ich gehe in die Dunkelkammer und printe auf meist kleines Papier. Zwar freue ich mich schon über die Resultate, aber gerade fehlt mir der Sinn dahinter.
Ich sitze in einem tollen Boot voller Möglichkeiten, dem Fotolabor, doch fehlt mir der (richtige) Kurs. Es ist ein zielloses herumirren, bei welchem ich ab und an auf Inseln stoße – doch richtiges Land ist nicht zu sehen.
Der Wasserspiegel im Boot steigt kontinuierlich. Ich brauche ein Ziel und Klarheit im Kopf um den Wasserstand zu senken. Das Studium als Sinn alleine reicht nicht aus, denn dieses hat mich erst ins große Meer gesetzt. Davor hatte ich mein kleines Boot auf einem See und dadurch das Land bzw. Ufer eher im Blick.

Auf zu neuen Ufern! Wie sehr ich mir dies jahrelang gewünscht habe. Vielleicht bin ich auch nur zu ungeduldig und muss lernen diese Situation auszuhalten, das man eben eine gewisse Zeit für die Reise braucht, bis man Land sieht.
Ich könnte mich jedoch gerade vor lauter Bildern übergeben und habe keine Ahnung wie ich diese Seekrankheit akut in den Griff bekommen kann.

BILD____reise – Vor einem Jahr

bildreise_logo

Gestern vor einem Jahr startete ich meine BILD___reise, welche insgesamt 9 Wochen dauerte. Zwar kommt es mir vor, als wäre es noch länger her. Vor allem die Kontate zu den Menschen, welche ich kennen lernen durfte fühlen sich an, als würden diese schon viel länger dauern.

An dieser Stelle möchte ich mich nochmal für all die Er- sowie Verfahrungen danken, es war eine wirklich tolle Zeit.
Rückblickend war es jedoch auch ziemlich anstrengend immer im Mittelpunkt der jeweiligen Aufmerksamkeit zu stehen. Alle paar Tage von Neuem. Es drehte sich quasi immer um mich, meine Fotografie sowie dem Projekt. Zwar stehe ich gerne im Mittelpunkt, jedoch war das vor allem nach der Reise so eine spezielle Sache, ich musste mich erstmal wieder erden. Es ging nicht mehr um mich, mein Alltag hatte mich wieder und ich musste diesen wieder alleine organisieren.
Es war für mich und meine Entscheidungsunfreudigkeit sehr bequem, mich in die jeweils gegebenen Strukturen der Gastgeber ein bisschen fallen zu lassen. Ich hatte einen Rahmen in welchem ich agierte und Zuhause war ich wieder komplett frei und hatte zum Teil ein sehr großes Problem damit.

Inzwischen hat sich alles wieder eingependelt, doch bin ich gerade eher sehr zurückhaltend was sich Fototreffen, größere Fotografen-Ansammlungen und Neubegegnungen betrifft. Vielleicht hat es etwas mit dem Studium zu tun und auch mit der BILD___reise. Doch ich mag es gerade gerne etwas ruhiger und kann nicht mehr so viel über Fotografie reden. Nicht in dem Rahmen des „neuen Kennenlernens“, bei welchem man selbst immer die relativ ähnlichen Gespräche hat.
Das geht gerade nicht mehr.

Ich freue mich trotzdem über die kommende Zeit, in welcher ich jeden Tag für mich selbst über den jeweiligen Tag vor einem Jahr ein bisschen nachdenken werde. Mal schauen was für Erkentnisse ich daraus noch ziehen werde.

Fotografisches Altpapier – Die Sammlung

Ich weiß gar nicht genau, wann diese Leidenschaft ihre Anfänge hatte. Mich haben nämlich schon immer alte Verpackungen und Werbung interessiert, ich fand die Gestaltung und Haptik sehr schön und anziehend. Mein ehemaliger Chef hatte im Atelier einen alten Fotohelfer von Photo Porst, Nürnberg. Das war eigentlich ein Verkaufskatalog, doch sehr schön und mit hilfreichen Beiträgen bestückt und wecke wohl das Interesse.
Auf der Fotobörse in Stuttgart-Fellbach kamen 2017 die bisher historischsten Zeitschriften in meinen Besitz und der Grundstein für die Sammlung war gesetzt.
Mit diesem Beitrag möchte ich eine Bestandsaufnahme anfertigen, welche ich bei Anlass auf den neusten Stand bringen werde (Stand: 5.4.2019)

American Photography 1947 (kompletter Jahrgang)
Berolina Spiegel 1959-65 (7 Ausgaben, VEB Pentacon Dresden)
Deutsche Optische Wochenschrift 7+14.5.1922
Deutscher Photo Katalog 1970/71
Fotografie 1989 (Nr. 8, VEB Fotokinoverlag)
Fotokino Magazin 1989 (Nr. 12, VEB Fotokinoverlag)
Fotorundschau 1957
Foto Quelle 1965 (Hauptkatalog 654)
Leica Fotografie 1954 (Nr. 12)
Photoblätter 1954+55 (Agfa, komplette Jahrgänge)
Photo Deal 2/93
Photographische Rundschau und Photographisches Centralblatt 1909/1910 (Heft 6+10)
Rolleigrafie 1967 (Nr. 16+17)
Der Satrap 1938 (Voigtlänger, kompletter Jahrgang)
Photopresse 1995 (Jubiläumsausgabe 1945-95)
Spiegelreflex Praxis 1966+67 (7 Ausgaben)
Quelle Foto-Freund 1961

+ Einzelne Werbeprospekte
+ Reproduktionen/Abfotografierte Werbeanzeigen aus weiteren Zeitschriften, welche mir nicht gehörten wie zum Beispiel dem Knips. (würde ich jedoch gerne besitzen)

Mich intressieren primär Zeitschriften bis etwa Ende der 1960er, da sich danach die Ästhetik der Werbung ändert und auch die Sprache nicht mehr meinem Rechercheschwerpunkt taugt. Doch ist es allgemein schön wie Kameras und die Fotografie auf Papier dargestellt werden. Somit bin ich auch weiterhin auf der Suche nach weiteren Fotozeitschriften anderer Titel und auch über Angebote dankbar.

Exposed

Im Rahmen meines ersten Semesters an der Folkwang UdK konnte ich mich im Seminar „Experimentelles Gestalten“ neben dem „klassischen“ Foto ein bisschen meiner eigenen analog-fotografischen Welt widmen.